Hummeln mögen warmes Futter


05.08.2006

Hummeln haben einen sehr hohen Energiebedarf. Dies liegt zum einen daran, daß sie für fliegende Insekten relativ schwer sind und so mehr Energie aufwenden müssen, um sich in die Lüfte zu erheben. Zum anderen verfügen Hummeln über die Besonderheit auch bei niedrigen Temperaturen fliegen zu können, indem sie sich selbst “aufwärmen”. Sie lassen ihre Flugmuskulatur im Leerlauf vibrieren und erzeugen so Wärme. Dabei können Hummeln Temperaturunterschiede zwischen Körper und Umgebungsluft von über 20 Grad herstellen. Ein Vorgang, der natürlich sehr viel Energie – und damit Futter – kostet.

Energie ist für Hummeln also ein wichtiges Thema. Daher sind sie auch in Punkto Energieeinsparung Spezialisten. Wo immer es möglich ist nutzen sie jede Gelegenheit um ihren Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.

Wissenschaftler der University of Cambridge und der University of London haben nun herausgefunden, daß vorgewärmter Nektar den Hummeln hilft Energie zu sparen. Die Insekten erkennen diesen Vorteil auch und nutzen ihn gezielt. Dazu boten sie den Hummeln künstliche Futterquellen an, von denen einige vorgewärmten Nektar lieferten. Die Futterquellen mit warmem Nektar wurden dabei wesentlich häufiger angeflogen als die Quellen mit normal temperiertem Futter. Man könnte dies damit vergleichen, daß auch wir Menschen an kalten Tagen einen heißen Tee bevorzugen, um uns aufzuwärmen.

Weitere Experimente ergaben, daß die Hummeln auch eine Verbindung von Nektartemperatur und Blütenfarbe herstellen können. Dadurch sind sie in der Lage, gezielt Blüten mit wärmerem Nektar anzufliegen. Dabei sind einige Blütenpflanzen sogar in der Lage, selbst Wärme zu produzieren und den Nektar anzuwärmen. Andere Pflanzen wiederum nutzen die Sonnenstrahlung zum aufwärmen des Futterangebotes.


Weiterführende Links:
University of Cambridge
Direkter Link zum Bericht der Forscher
University of London

Quellen:
Forschung: Adrian G. Dyer, Department of Plant Sciences, University of Cambridge, und Lars Chittka, Biological and Chemical Sciences, Queen Mary College, University of London; und andere
Veröffentlichung in: Nature, Vol. 442, 3. August 2006


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