Wachsmottensperranlage


28.03.2005

Basierend auf Armin Krenz’ Mottenklappe hat Horst Jäkel eine verbesserte Version dieser Mottensperre entwickelt. Hier folgt Horst’s Bastel-Bericht:




Da ich fast jedes Jahr erhebliche Verluste durch Wachsmottenlarven bei Hummelvölkern hatte, habe ich dieses Jahr wieder einen Mottensperrentest mit mechanischen Mottensperren durchgeführt.

Da nur eine größere Anzahl von Mottensperren eine halbwegs sichere Aussage erbringen, wurden 21 Hummelvölker betreut.

Wachsmottensperranlage
Von diesen 21 Hummelvölkern waren 17 Nisträume (Hummelnistkästen, Pappkartons, Schornsteinrohre) mit Mottensperren (Ein- und Ausgänge) versehen; davon waren einige bis zu ca. 50 cm vom Nistraum entfernt angebracht Die Laufgänge waren Iso-Flexrohre (vom Baumarkt) mit einem Innendurchmesser von 16 mm, diese Flexrohre wurden an manchen Kästen direkt in den Nistraum geleitet.

Da ich im letzten Jahr keine guten Erfahrungen (Mottenbefall) mit der sogenannten Katzenklappe (Pendelklappe) gemacht habe, wurden dieses Jahr nur Schrägklappen angebracht.

Da auch die Schrägklappen an Drehachsen in den Laufgängen (im Ein-Ausgang) häufig von den Hummeln mit Kot verklebt wurden und auch Nistmaterial und herausgetragene Larven die Klappen verkanteten , schlossen diese nicht immer dicht.

Daher habe ich 6 Kästen mit verbesserten, einfach zu bauenden Schrägklappen an kleinen Scharnieren angebracht. Alle Schrägklappen wurden von den Hummeln ohne große Schwierigkeiten akzeptiert. Die wenigsten Probleme hatten die sehr kleinen Hummeln.

Erd-, Stein-, Baum-, Garten-, und Wiesenhummeln wurden ohne Schwierigkeiten mit den Schrägklappen getestet.


Am 16.08.2004 haben die letzten Hummeln (bis auf 2 Ackerhummelvölker) die Nisträume verlassen.


An den Hummelkästen habe ich mehr als 10 Wachsmotten abgefangen (saßen an den Dachunterseiten). Zwei Nester der sächsischen Wespe (P. saxonica), die in der Nähe der Hummelvölker hingen, wurden völlig von Wachsmottenlarven zerstört.

Sperranlage in Betrieb
Wachsmottensperre


Ergebnis des Mottensperrentestes:
Von den 4 Nestern ohne Mottensperren, war das Erdhummelnest von Wachsmottenlarven teilweise zerstört, jedoch haben sich Jungköniginnen entwickelt. 3 Nester waren ohne Mottenbefall.

Von den 11 Nestern mit Mottensperren mit Schrägklappen in den Ein- und Ausgängen (an Drehachsen), bei denen manche Klappen an verschiedenen Tagen verkanteten, waren 2 Nester von Wachsmottenlarven befallen, jedoch gute Volkentwicklung und weniger als 1/5 der Nester eingesponnen.

Von den 6 Nestern mit dem einfacheren Klappensystem (Schrägklappen mit Scharnieren auf Holzklötzchen) waren keine Nester von Wachsmottenlarven befallen.


Es mag Zufall sein, dass gerade diese Klappen die Wachsmotten abgewehrt haben. Aber selbst Wespen, die zu Saisonende ständig versuchten in die Nistkästen zu gelangen, um die Nektarreste zu erreichen, waren nicht in der Lage, die Klappen zu öffnen. Die Klappen liegen dicht auf der Schräge.

Voraussetzung für ein mottenfreies Hummelnest ist, dass der Nistraum völlig mottensicher und gut belüftet ist. Der kleinste Spalt gestattet den Motten bereits Einlass in den Nistraum.

Die nachfolgend beschriebene Mottensperre (Bauanleitung) hat sich bei mir bewährt.



Bauanleitung für die Schrägklappen an kleinen Scharnieren:

(Angaben beziehen sich auf meine Anfertigungen. Andere Baumöglichkeiten sollten ausprobiert werden.)

Material:

  1. H o l z k l ö t z c h e n ca. 30 X 45 mm, ca. 60/70 mm lang (diese Länge lässt sich zum Absägen der Schräge besser einspannen).

    Die Holzklötzchen habe ich mit 15 mm und auch einige mit 20 mm durchbohrt (Laufgangdurchmesser) und zwar fast mittig. Danach die Schräge gesägt.

    Die Schräge sollte etwa 55/60 Grad haben (bei 45 Grad stoßen die größeren Hummeln zu früh gegen die Schrägklappe).

    Pro Nistkasten wird je ein Ein- und Ausgangsklötzchen benötigt.

    Das Holz (hauptsächlich Buche) habe ich vom Tischler aus der Holzabfallkiste geholt.

  2. Kleine S c h a r n i e r e (Schatullenscharniere aus dem Baumarkt (4 Scharniere kosten ca. 1,90 €).
    Scharniere sollten sehr leichtgängig sein. Ich habe bei einigen Scharnieren den Stift entfernen müssen und gegen einen dünneren ausgetauscht, da einige Scharniere zu schwergängig waren.

    Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Schrägklappe an Reparaturklebeband zu befestigen (ausprobieren).


  3. Durchsichtiger K u n s t s t o f f (ca. 0,5 mm/0,8 mm dick, lässt sich mit Schere schneiden) für die Schrägklappen. Die Schrägklappen sollten im unteren Bereich der Schräge ca. 3-4 mm kürzer sein, dann fällt herausgetragenes Nistmaterial nach unten. Die Kunststoffklappen sollten fast so breit wie das Holzklötzchen sein, um den Laufgang gut zu überdecken.

    Die Kunststoffklappen und die Scharniere wurden mit normalem Universalkleber auf die Schräge geklebt. Die Klappen funktionierten während der gesamten Zeit einwandfrei und verschlossen die Laufgänge dicht.

    In das Holzklötzchen des Eingangs wurde ein 3 mm Loch gebohrt. Durch dieses Loch wurde während der Eingewöhnungsphase der eingesetzten ( oder allein angesiedelten) Hummelkönigin (ca. 4 bis 5 Tage) ein Nagel geschoben, um damit die Eingangsklappe offen zu halten. Die Königin benutzt während dieser Zeit den Eingang auch als Ausgang.

  4. Der Vorbau für die Schrägklappen wurde variabel gefertigt, je nach Größe der Holzklötzchen. Auf dem Dach vom Vorbau habe ich eine Kontrollöffnung im Bereich der Eingangsklappe eingearbeitet, um die Funktion der Eingangsklappe während der Testphase zu überprüfen.

    Am wenigsten Nistmaterial wurde bei den am weitesten entfernt angebrachten Ein- und Ausgängen (Vorbau) herausgetragen und es erfolgten auch kaum Verkotungen.




Umweltgarten


Meine Imkerei
Die Bienen, der Imker
und der Honig…

Imkerei Alex Schlecht


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