Hummel-Tagebuch 2003




20.07.2003, Sonntag
Ackerhummelnest
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Während die Wiesenhummeln immer mehr abbauen entwickelt sich das Ackerhummelvolk sehr gut. Bisher ist kein Wachsmottenbefall festzustellen. Damit das auch so bleibt habe ich heute vorsorglich das Nest mit dem Bacillus Thuringiensis besprüht. Das Mittel läßt Wachsmottenlarven sozusagen an Verstopfung sterben, beeinträchtigt die Hummeln jedoch nicht.
Das sich auflösende Wiesenhummelnest
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12.07.2003, Samstag
Vor einigen Tagen konnte ich bereits die ersten Ackerhummeln-Jungköniginnen im Nest beobachten. Sie waren noch vollkommen weiß und demnach erst wenige Tage bzw. Stunden alt. Heute nun konnte ich sehen, wie eine Jungkönigin zum erstenmal das Nest verließ und dabei einen Orientierungsflug absolvierte.

Die Ackerhummeln entwickeln sich gut, der Zuckerwasserverbrauch ist enorm gestiegen. Mehrmals täglich muß ich die Legosteine nachfüllen. Leider habe ich dabei ungebetene Gäste: Wespen haben die Zuckerlösung entdeckt und wollen auch etwas davon ab haben.

Bei den Wiesenhummeln wird es immer ruhiger. Zwar fliegen noch einige Arbeiterinnen und es werden noch neue Waben gebaut, doch der Zerfall ist nicht mehr aufzuhalten. Der Zuckerwasserverbrauch hat stark abgenommen.

Leider wüten die Wachsmotten nach wie vor im Nest! Obwohl nach der Behandlung für einige Tage Ruhe zu herrschen schien, geht es nun wieder los! Es sind ganz kleine, 1 mm große Raupen zu finden, aber auch vereinzelt 3-4 cm große Biester! Eine aufwändige Säuberungsaktion werde ich jedoch nicht mehr unternehmen, da das Volk ohnehin sein natürliches Ende erreicht hat.


09.07.2003, Mittwoch
Die Behandlung des Wiesenhummelvolkes mit dem Bacillus hat gewirkt. Das Gespinst der Wachmotten ist nicht mehr geworden und es sind auch keine neuen Larven zu finden.


05.07.2003, Samstag
Wachsmotten !!
Bei meinen Wiesenhummeln haben sich diese Mistviecher nun doch noch eingenistet! Ich konnte zahlreiche kleine, nur ca. 3 mm große Raupen absammeln, erwischte aber auch einige 2 cm lange Biester. Da das Volk ohnehin am absterben ist, betupfte ich die Waben lediglich mit einem in Bacillus Thuringiensis-Lösung getauchten Pinsel. Mal sehen, ob diese Art der Behandlung auch hilft. Zumindest schien sie für die Hummeln weniger strapaziös als das Sprühen der Lösung.


14.06.2003, Samstag
Das Wiesenhummelnest
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Heute habe ich das Wiesenhummelnest mit dem Bacillus Thuringiensis besprüht, um sie vor den Wachsmottenlarven zu schützen. Dazu mußte ich erstmals das komplette Nest freilegen. Das Bild zeigt es vor der Behandlung; bisher konnte ich keine Schäden durch Wachsmotten feststellen.

Nach der Behandlung ließ ich das Nest noch eine Weile offen, damit es wieder trocknen konnte. Ich hoffe die Hummeln überstehen das Ganze gut!!


13.06.2003, Freitag
Wachsmotten-Alarm
Als ich heute den Wiesenhummelkasten kontrollierte saß neben einer Jungkönigin eine große, fette Wachsmotte ! Natürlich habe ich das Biest sofort gemeuchelt!
Da wird nun wohl oder übel eine Behandlung des Nestes mit dem "Bacillus Thuringiensis" erforderlich sein !!


12.06.2003, Donnerstag
Der fremde Wüstling
Belagerungszustand !

Seit Tagen fliegt eine oder mehrere fremde Hummel vor dem Wiesenhummelnistkasten herum. Da das Insekt so flink herumschwirrt ist kaum zu erkennen, um welche Art es sich handelt.

Nach dem "Beweisfotos" könnte es sich um eine Baumhummel handelt, vermutlich um eine Drohne. Jedesmal wenn eine Wiesenhummel das Nest verläßt oder zurückkehrt wird sie von diesem "Wüstling" angeflogen.

Mehrmals konnte ich beobachten wie eine Jungkönigin bei der Rückkehr von dem Fremdling zu Boden gerissen wurde. Sie konnte sich dan befreien und suchte das Weite.


11.06.2003, Mittwoch
Nachwuchs bei den Wiesenhummeln! Die ersten Jungköniginnen bzw. Drohnen sind geschlüpft! Wie die Bilder zeigen machen es sich die Jung-Majestäten im Nest bequem und lungern auf der Polsterwolle bzw. an den Wänden herum. Bisher konnte ich 4 Königinnen zählen.
Jungköniginnen und Drohnen an der Seitenwand



07.06.2003, Samstag
Steinhummel bei der Arbeit
Die Hitze der letzten Tage belastet die Hummeln im Nest sehr. Sie versuchen sich durch kräftiges Flügelschlagen etwas Kühlung zu verschaffen.

Ansonsten ist das warme Wetter gut für die Hummeln. Obwohl die Felder bereits abgemäht wurden und dort kaum noch Futter zu finden ist haben sie jetzt noch genug Nahrung mit zahlreichen blühenden Pflanzen in den Gärten. So konnte ich die Steinhummel bei ihrer Arbeit fotografieren. Man sieht schön die kleinen, schwarzen Pollen-Päckchen an ihren Beinen. Diese Pollen sind schwarz, weil sie überwiegend von Mohn-Blüten stammen, die derzeit in unserem Garten blühen.


31.05.2003, Samstag
Die Ackerhummel-Königin auf den Waben
Heute waren die Hummeln so ruhig, daß ich die Nestkugel für einige Zeit offen halten konnte, ohne daß sie gleich sauer wurden. Diese Gelegenheit nutzte ich für einige Schnappschüsse.

Die Ackerhummel-Königin zeigte sich schön auf Ihren Brutwaben.
Das Wiesenhummel-Nest

Auch bei den Wiesenhummeln war jemand zuhause, die Königin gab sich jedoch nicht die Ehre.



17.05.2003, Samstag
Tote Ackerhummel-Königin
Bei der Inspektion des Ackerhummel-Nestes entdeckte ich heute eine tote Ackerhummel! Offenbar war eine weitere Ackerhummel-Königin in den Nistkasten eingedrungen. Einer der beiden Majestäten mußte dies leider mit dem Leben bezahlen; ob nun der Eindringling oder "meine" Hummel überlebt hat läßt sich nicht mehr sagen. Aber mir kommt es so vor, als ob die derzeit "amtierende" Königin im Vehalten ruhiger ist als die bisherige Königin.
Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.


11.05.2003, Sonntag
Verlassenes Steinhummelnest
In den letzten 36 Stunden ist die Steinhummel nicht in ihrem Nest gewesen. Allmählich kenne ich mich mit dieser Hummel nicht mehr aus. Das Nest scheint also nun doch verlassen zu sein ... oder etwa doch nicht???

Dafür konnte ich heute die erfreuliche Entdeckung machen, daß die Wiesenhummel bereits über einige Arbeiterinnen verfügt und schon die zweite "Generation" von Hummeln im Nest herumkrabbelt!

Die Ackerhummel ist noch lange nicht so weit: sie sitzt immer noch über zwei kleine Brutwaben und brütet.


08.05.2003, Donnerstag
Nasowas: die Steinhummelkönigin ist die letzten Tage nicht mehr zurückgekehrt. Als ich heute das Nest entfernen wollte, um es der Wiesenhummel unterzujubeln, saß unerwartet eine Steinhummelkönigin auf den Brutwaben! Ob es meine oder eine andere war kann ich nicht sagen, jedenfalls habe ich das Nest nun so belassen wie es ist.


06.05.2003, Dienstag
Die Steinhummel war heute gegen 20 Uhr nicht im Kasten! Ich inspizierte das Nest und fand ca. 5 Brutwaben sowie eine absolut leere Vorratswabe vor. Diese füllte ich mit Zuckerwasser um der Königin zu helfen. Jetzt hoffe ich bloß, daß sie auch wieder zurückkommt!! Ich mache mir ernstlich Sorge um meine Lieblingshummel!!

Die beiden anderen waren zuhause und warnten mich mit einem lauten Sirren davor, ihre Privatspähre zu verletzen.


05.05.2003, Montag
Die Steinhummel zeigt ein seltsames Verhalten: sie saß heute am Eingang, krabbelte rum, flog ein Stück und landete im Rasen. Dort kroch sie umher bis ich sie wieder zurück zum Eingang brachte, in dem sie auch sofort verschwand. Nach ca. 20 Minuten kam sie erneut heraus und blieb vor dem Eingang regungslos sitzen, ohne wegzufliegen. Erst als ich sie mit etwas Zuckerwasser stärken wollte (was sie aber ablehnte) flog sie schwerfällig weg.
Was mag das wohl bedeuten?


29.04.2003, Dienstag
Die Wiesenhummel ist wieder zurückgekehrt! Sie hat sich vom Spinnenungeheuer "Kankra" nicht vertreiben lassen. Bei der Gelegenheit beobachtete ich auch gleich einen weiteren untermieter im Wiesenhummelkasten: eine Solitärbiene marschierte - als sei es das selbstverständlichste der Welt - in den Nistkasten und verschwand im Zwischenraum zwischen Außenwand und Pappkarton. Offenbar hat sie hier ihr Nest aufgebaut!
Der Wiesenhummelkasten hat es wortwörtlich "in sich" !


28.04.2003, Montag
Früh morgens beobachtete ich zufällig, wie meine Wiesenhummel vor dem Nistkasten herumflog und immer wieder versuchte, in den Kasten zurückzukehren. Aber jedesmal mußte Sie den Landeanflug aus unerfindlichen Gründen abbrechen.
Natürlich inspizierte ich sofort den Nistkasten und stellte fest, daß genau im Eingangbereich eine dicke, fette Spinne ein Netz gesponnen hat und die Spinne exakt im Einflugloch auf Beute lauerte! Natürlich wurde dieser unerfreuliche Untermieter sofort umquartiert.
Leider war die Wiesenhummel während dessen weggeflogen. Ich hoffe sie kehrt zurück.


25.04.2003, Freitag
Alle Kästen sind belegt und immer noch brummen zahlreiche Königinnen auf Nestsuche herum. Mir scheint als ob dieses Jahr mehr Hummeln aus dem Winterquartier zurückgekehrt sind als letztes Frühjahr.
Meine Untermieter machten sich heute mit einem gut hörbaren Brummer bemerkbar, als ich die Kästen öffnete. Nur die Ackerhummel konnte ich nicht hören, aber diese Hummelart verhält sich meist ziemlich ruhig.


22.04.2003, Dienstag
Nun ist auch mein Holznistkasten besiedelt. Eine Ackerhummel suchte im Garten nach einer Nistmöglichkeit und wurde von mir in den Kasten bugsiert. Nach ca. 10 Minuten belohnte sie mich mit einem schönen Orientierungsflug.


18.04.2003, Freitag
Die Steinhummel scheint den Kasten wirklich angenommen zu haben. Zumindest war heute mehrfach das Moosstückchen beiseitegeschoben, das ich an den Eingang gelegt habe.

Außerdem konnte ich heute ein Wiesenhummel in den zweiten Schwegler-Kasten einsetzen. Auch sie vollführte einen schönen Orientierungsflug, allerdings kehrte sie in den nächsten Stunden nicht mehr zum Kasten zurück. Mal sehen, was daraus wird...


17.04.2003, Donnerstag
Wie lange braucht man, um bis 2.000 zu zählen?? So weit mußte ich zumindest zählen, bis die heute eingesetzte Steinhummel wieder aus dem Nistkasten herausgekommen ist.
Sie suchte an der Stelle, an der im letzten Jahr der Holzniskasten stand und mit Steinhummeln bewohnt war. Vermutlich handelt es sich daher um eine Nachfahring jenes Volkes.
Nachdem ich die Hummel in den Schwegler-Nistkasten einsetzte mußte ich lange warten, bis sie endlich wieder hervorkam. Dann aber flog sie einen Orientierungsflug, der jedoch etwas ungewöhnlich aussah. Denn sie flog relativ dicht über dem Boden und schien sich nicht nur den Eingang genau anzusehen, sondern auch jeden Grashalm und jedes Gänseblümchen der Umgebung. Schlußendlich verschwand sie dann über die Hecke fliegend in Nachbars Garten.


15.04.2003, Dienstag
Meine Erdhummel scheint den heftigen Wintereinbruch nicht überstanden zu haben. Seit Tagen wurde der Eingang nicht mehr benutzt, da das davor plazierte Moosfaserchen nicht beiseite geschoben wurde. Offenbar hat die Erdhummel die nächtlichen 11 Grad unter dem Gefrierpunkt nicht überstanden.


30.03.2003, Sonntag
Die erste Ansiedelung scheint geglückt zu sein! Die erste Hummel, die ich zum bleiben überreden wollte, ging bereitwillig auf meinen Wohnungsvorschlag ein. Eine Erdhummel befand die Schwegler-Burg Nr. 1 für akzeptabel und vollführte nach einer Stipvisite einen ausgiebigen Orientierungsflug. Bereits nach wenigen Minuten kehrte sie erneut zurück.


16.03.2003, Sonntag
Krokus und Schneeglöckchen blühen schon seit Tagen, endlich finde ich die Zeit meine Nistkästen aus dem Keller zu holen und aufzustellen. Zum Glück habe ich schon im letzten Herbst das neue Nistmaterial eingefügt, so daß mir dieses Jahr viel Arbeit erspart bleibt.
Lediglich der Holznistkasten muß erst noch vom Vorjahr gereinigt und neu befüllt werden.