Gängige Pestizide gefährden Bienen und Hummeln

05.04.2012
Schon geringe Dosen schädigen Nervensystem und Orientierung der nützlichen Insekten


Gefährlich für Bienen und Hummeln
In der Landwirtschaft häufig eingesetzte Pestizide sind am rapiden Niedergang von Bienen und Hummeln mit schuld. Obwohl diese Pestizide als nicht-bienengefährlich zugelassen sind, schädigen sie schon in geringen Dosen das Nervensystem der nützlichen Insekten. Das berichten europäische Forscher in gleich zwei Studien im Fachmagazin “Science”.

Auf Scinexx.de – dem Wissensmagazin aus dem Springer-Verlag – ist ein interessanter Artikel zu diesem Thema zu finden. Er ist unter folgendem Link zu erreichen:

www.scinexx.de/wissen-aktuell-14617-2012-03-30.html

Demnach wurden in England und in Frankreich Studien durchgeführt die belegen, daß gängige Pestizide sowohl Bienen als auch Hummeln stark gefährden – und das, obwohl sie als für Bienen ungefährlich gelten.

Die in der Landwirtschaft eingesetzen Pestizid gegen Schadinsekten, die von den jeweiligen Herstellern als „nicht bienengefährlich“ gekennzeichnet werden, schädigen das Nervensystem der Bienen und Hummlen. Dadurch fällt es den Insekten schwer, wieder in den heimischen Bau zurückzufinden.

Diese für Hummel- und Naturfreude wenig überraschende Erkenntnis wurde durch Fütterungsversuche gewonnen, bei denen Hummeln und Bienen mit Pestiziden verseuchte Pollen zu fressen bekamen. Dabei wurde die Menge des Giftes in der gleichen niedrigen Dosierung verwendet, wie sie freifliegende Insekten in der landwirtschaftlich genutzten Natur abbekommen.


Steinhummel mit Pollen
Der Versuch zeigte, dass die Fähigkeit wieder in den Stock heim zu finden, bei den „vergifteten“ Völkern wesentlich geschwächt wurde. Bereits nach 6 Wochen waren Hummelvölker über 10 Prozent kleiner als vergleichbare Völker. Und auch die Anzahl neuer Jungköniginnen ist bei geschädigten Völkern beträchtlich niedriger: 85 Prozent weniger Königinnen gingen aus ihnen hervor. Und das bedeutet zugleich 85 Prozent weniger Hummelvölker im nächsten Jahr.

Was einem der gesunde Menschenverstand schon seit langem sagt wird somit wissenschaftlich bestätigt: Pestizide können nicht gut für die Natur sein, selbst wenn sie als bienenungefährlich eingestuft werden. Es scheint auch ein Hinweis auf die Ursache des geheimnisvollen Bienensterbens zu sein, bei dem ganze Völker spurlos verschwinden und so manchen Imker ratlos vor seinen leeren Bienenbeuten stehen läßt. Bleibt zu hoffen, daß diese Studie auch entsprechende Konsequenzen haben wird.

Weitere Links zu dieser Studie
www.scinexx.de/wissen-aktuell-14617-2012-03-30.html
Abstract des englischen Artikels von Science-Magazin
Ein weiterer englischer Artikel von Science-Magacine

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Imkerei Alex Schlecht


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